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Schülersprachreisen

Schülersprachreisen gewinnen immer mehr an Bedeutung - von Jahr zu Jahr nimmt der Anteil des außerschulischen Fremdsprachenlernens zu.

Sprachreise-Veranstalter verstehen sich als Partner der Institution Schule, die mit speziell entwickelten Reisen den schulischen Fremdsprachenunterricht von der Grundschule bis hin zum Abitur unterstützen und ergänzen. Dabei dienen Schülersprachreisen nicht in erster Linie der sofortigen Notenverbesserung, aus einer "Fünf" macht auch die beste Schülersprachreise über Nacht keine "Zwei".

Schülersprachreisen verfolgen in erster Linie ein langfristiges Ziel. Der Schüler erwirbt nämlich beim Aufenthalt im Gastland einen neuen Zugang zur Fremdsprache. Er erlebt vor Ort wirkliche Kommunikation, ist in die Kultur des Zielsprachenlandes eingebettet und lernt eine andere Welt kennen. Er wird mit neuen Methoden und Themen konfrontiert. Schulischer Notendruck und Disziplinierung über Klassenarbeiten und Tests sind vergessen; der Lehrer erweist sich als Partner, der den Schüler für die Sache selbst, für die Sprache und für die Kultur, zu interessieren sucht. Dieser ganzheitlicher Lernansatz fördert die intensive Beschäftigung mit der Lernsprache und mit der anderen Kultur und führt in der Regel langfristig zu einer positiven Identifikation mit der Sprache, die auch über die Sprachreise hinaus den Schüler motiviert. Gleichzeitig lernt der Schüler während des Aufenthalts im Gastland Menschen aus anderen Ländern und Kulturen kennen, was die soziale und interkulturelle Kompetenz der Schüler fördert.


Auswahlkriterien für Schülersprachreisen

Bei der Auswahl der passenden Schülersprachreise ist zunächst zwischen zwei grundverschiedenen Arten von Anbietern zu unterscheiden, so gibt es zum einen Schülersprachreisen in rein deutschen Gruppen, zum anderen gibt es Schülersprachreisen, bei denen die Schüler auch auf Gleichaltrige aus anderen Ländern treffen.

Haben Sie diese Entscheidung getroffen, müssen Sie sich zwischen zwei grundverschiedenen Arten des Sprachunterrichts entscheiden. Es gibt Schülersprachreisen bei denen ein deutscher Fremdsprachenlehrer vor Ort anwesend ist, um mit den Schülern speziell jene Bereiche zu bearbeiten, die in der deutschen Schule gefordert werden, wie z.B. Grammatik, Übersetzungen oder abiturspezifische Textanalysen. Bei den meisten Anbietern werden die Sprachkurse hingegen ausschließlich von (nicht-deutschen) Muttersprachlern unterrichtet.
Darauf sollten Sie noch achten: Bei einer Schülersprachreise sind 3 oder 4 Lektionen Sprachunterricht mit mindestens 45 Minuten pro Tag bei 5 Unterrichtstagen pro Woche die pädagogisch sinnvolle Obergrenze. Es sollten nicht mehr als 15 Personen in einer Lerngruppe sein. Von großer Wichtigkeit ist des weiteren eine homogene Zusammensetzung der Lerngruppen, in denen die Schüler in alters- und niveaugerechter Umgebung lernen können und sich wohl fühlen. Ein schriftlicher Einstufungstest wird empfohlen.

Haben Sie sich für die Art der Schülersprachreise und für die Art des Sprachkurses entschieden, werfen Sie einen Blick auf Freizeitprogramm und Betreuung. Ein attraktives Sport-, Ausflugs- und Freizeitprogramm, das die Schüler nach dem Unterricht nicht sich selbst überlässt, sollte Teil des Angebots sein. Es ermöglicht den Besuch touristisch interessanter Sehenswürdigkeiten unter pädagogischer Aufsicht und eröffnet den Schülern Möglichkeiten zum Kennenlernen des Landes, die ihnen sonst verschlossen blieben. Grundsätzlich muss für Kinder bis einschließlich 13 Jahre eine altersgerechte und intensive Betreuung gewährleistet sein. Das gilt auch für Jugendliche ab 14 Jahren, jedoch in angepasster Form. Grundsätzlich kann zu Unterricht und Freizeit gesagt werden, dass sie bei Schülerkursen eine Einheit bilden sollten, damit sie als sinnvolle Feriengestaltung erlebt werden können. Im alltäglichen Umgang mit der Gastfamilie, mit Lehrern und Betreuern, beim Sport, in Geschäften und auch durch das Fernsehen hat man die Möglichkeit, die Sprache zu erleben, verliert Hemmungen und beginnt schließlich, natürlich und mit Selbstvertrauen zu sprechen. Gerade sprachbegabte Jugendliche, die im schulischen Sprachunterricht aus dem einen oder anderen Grund nicht zum Zuge kommen, können bei einer Sprachreise ganz überraschende Fortschritte machen.

Wählen Sie jetzt die passende Unterkunft für Ihr Kind aus. In einer Gastfamilie oder in einer Privatunterkunft ist der Schüler sehr nahe an der Sprache und Kultur eines Landes, kann einen guten Einblick vom dort üblichen Alltag gewinnen und dadurch wichtige Erfahrungen machen, die ihm im weiteren Leben von Nutzen sein werden. Die Sprachreise-Veranstalter und Leistungsträger vor Ort (Schule, Familie, Reiseleiter) übernehmen die Aufsichtspflicht und achten darauf, dass die Jugendlichen wie ein Familienmitglied auf Zeit freundlich aufgenommen werden, gut versorgt und wohlauf sind. Manches ist in anderen Ländern anders als zu Hause. Dazu gehören z.B. das viel häufigere Fernsehen in England und den USA, das aus deutscher Sicht oft »fehlende« Familienleben oder die Erfahrung, dass sich die Bevölkerung aus unterschiedlichen Ethnien zusammensetzt. Es wird aber in allen Fällen größter Wert darauf gelegt, dass den Schülern eine wirklich familiäre Aufnahme geboten wird – auch dann, wenn der in Deutschland allgemein sehr hohe Lebensstandard nicht überall gegeben ist, wenn nicht jede Gastfamilie aus Mutter, Vater und Kindern besteht oder es keine gleichaltrigen Kinder in der Familie gibt.
Der Aufenthalt in einer Gastfamilie ist aber natürlich auch mit einer gewissen Anpassungsbereitschaft verbunden. Es ist nicht nur eine Frage der Höflichkeit, dass man als Gast die Regeln des Hauses akzeptiert und sich entsprechend anpasst. Natürlich sind Schüler nicht zur Hausarbeit verpflichtet, sie sollten aber ihr Zimmer einigermaßen in Ordnung halten. Auch Handreichungen und Angebote zur Mithilfe schätzt eine Gastmutter genauso sehr wie die eigene Mutter.
Alternativ bieten Veranstalter auch die Unterkunft in einem Internat, College oder Camp an. Diese sind in der Regel international belegt und stellen die geeignete Unterkunft für Leute dar, die in erster Linie mit Gleichaltrigen aus anderen Ländern Urlaub machen und sich auch nicht so gerne an Gasteltern anpassen wollen. Diese Art der Unterkunft ist aber auch für jüngere Schüler zu empfehlen, die nur geringe Sprachkenntnisse haben oder sich für das Leben in einer Gastfamilie noch nicht selbstständig genug fühlen.

Letztendlich mag auch die Frage der Anreise für Sie eine Rolle spielen. In der Regel wird diese mit dem Flugzeug oder mit dem Reisebus organisiert. Einige wenige Veranstalter organisieren auch Bahnreisen. Achten Sie immer darauf, ob die Anreise betreut ist oder ob die Betreuung erst im Kursort beginnt.

Haben Sie sich für ein Angebot entschieden, können Sie es vor der Buchung nochmals mit dieser Checkliste überprüfen:

Anreise

  • Welches Transportmittel und welche Route benutzt die Organisation?
  • Sind Reise und Transfer begleitet?

Unterricht

  • Wie viele Teilnehmer sind in einer Lerngruppe? Es sollten nicht mehr als 15 sein!
  • Wie viele Lektionen hat der Kurs? Sinnvoll sind mindestens 15-20 x 45 Minuten pro Woche. Bei älteren Schülern, die sich auf eine Prüfung vorbereiten wollen auch mehr.
  • Sind die Inhalte und Lernziele in den Katalogen präzise angegeben?
  • Sind die Lehrer qualifizierte Muttersprachler?
  • Gibt es einen schriftlichen Einstufungstest?
  • Sind die Kurse international zusammengesetzt?
  • Ist das Unterrichtsmaterial im Preis enthalten?
  • Wird am Ende des Kurses ein Zertifikat/Zeugnis ausgehändigt?

Freizeit

  • Welche Besuche, Ausflüge, Freizeitaktivitäten sind im Preis enthalten?
  • Ist eine alters- und sachgerechte Betreuung des Freizeitprogramms gewährleistet? Gibt es deutschsprachige Ansprechpartner vor Ort?
  • Welche außerschulischen Aktivitäten sind am Kursort möglich und auf welche Weise ist die Sprachschule dabei behilflich?

Allgemeines

  • Ist das Unternehmen Mitglied im Fachverband Deutscher Sprachreise-Veranstalter (FDSV) oder einer anderen renommierten Organisation?
  • Ist der Anbieter von DIN e.V nach der europäischen Sprachreisen-Norm zertifiziert?
  • Grundsätzlich gilt: Die Ausschreibungen der Veranstalter und Vermittler zu den verschiedenen Bestandteilen der Reise sollten so exakt wie möglich und nachprüfbar sein.

 

Quelle: "FDSV Ratgeber - Sprachreisen für Schüler und Erwachsene" - www.fdsv.de
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